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Wissenswertes aus Europa

Berichte 2025

Filme und Serien in VoD-Katalogen 2024

Ein neuer Bericht des EAO zeigt, dass 32% der rund 2.3 Millionen Werke in europäischen VoD-Katalogen europäischen Ursprungs sind – davon stammen 22% aus der EU und 10% aus anderen europäischen Ländern. Filme machen mit 23% einen höheren Anteil europäischer Inhalte aus als TV-Serien (15%). Im Durchschnitt waren 15% der Werke in VoD-Katalogen nicht-nationaler EU-Herkunft. Abo-Dienste (SVoD) wiesen mit 18% den höchsten Anteil an nicht-nationalen EU-Werken auf. Gratisangebote (FoD), etwa Mediatheken, zeigen mit 12% den höchsten Anteil an nationalen Inhalten.

Adaptionen in Fiktionsproduk­tionen 2015 - 2023

Ein neuer Bericht des EAO beleuchtet die Rolle von Adaptionen in der europäischen audiovisuellen Fiktionsproduktion zwischen 2015 und 2023. Insgesamt waren 14% aller fiktionalen Produktionen in diesem Zeitraum Adaptionen. Bemerkenswert: 88% dieser Adaptionen basieren auf europäischen Originalwerken. Öffentlich-rechtliche Fernsehsender in den grossen Märkten und Netflix sind die wichtigsten Auftraggeber für audiovisuelle Fiktionsadaptionen. Im Vereinigten Königreich ist der Anteil der Adaptionen an den im Land produzierten audiovisuellen Fiktionswerken am höchsten (25%), gefolgt von Italien (19%), Schweden und Frankreich (jeweils 18%).

Nostradamus-Bericht: Reality/ Resistance

Der neue Nostradamus-Bericht thematisiert die Wichtigkeit von struktureller Widerstandsfähigkeit der Branche in den Bereichen Finanzierung, Entwicklung und Publikumsbindung. Er erörtert unter anderem die zunehmenden Möglichkeiten für nicht-US-amerikanische Inhalte im kommerziellen Mainstream und schlägt neue Denkansätze sowohl für Entwicklungsprozesse als auch für die Art und Weise vor, wie Filme und Fernsehserien ihr Publikum finden.

EAVE Impact Think Tank 2025

Mit dem Think Tank Bericht veröffentlicht EAVE einen praktischen Leitfaden für Produzentinnen und Produzenten, um internationale Koproduktionen inklusiver und global repräsentativer zu gestalten. Der Bericht enthält Empfehlungen zu Themen wie Storytelling, Engagement in der Gemeinschaft, Auswahl der Crew, Verträge, Teambildung und mehr.

Heritage-Filme in Kinos 2014-2023

Eine Analyse des EAO zeigt, dass Heritage-Filme (10 Jahre oder älter) im Jahr 2023 in Europa mit 12,2 Millionen Zuschauenden wesentlich zur Angebotsvielfalt beitrugen, obwohl sie nur 1.5% der gesamten Kinobesuche ausmachten. Berücksichtigt man nur Filme mit mindestens 1000 Zuschauenden, machten sie 21% aller gezeigten Filme aus – bei Einbeziehung aller Titel steigt dieser Anteil auf etwa 30%. Seit 2014 sind die Publikumszahlen von Heritage-Filmen schneller gestiegen als die Zahlen für alle Filme, sodass ihr Anteil an den Gesamtpublikumszahlen zugenommen hat. Frankreich ist der bei weitem wichtigste europäische Markt für Heritage-Filme.

Erster EU-Fonds für Produk­tionsfirmen

Der Europäische Investitionsfonds (EIF) hat am 14. April bekannt gegeben, dass er 25 Mio. Euro in den Together (TGT) Fonds investiert – den ersten europäischen Wachstumsfonds für unabhängige Produktionsfirmen in der EU und den EFTA-Ländern, wozu auch die Schweiz gehört. Ziel ist es, das Wachstum und die Internationalisierung der Unternehmen finanziell und strategisch zu fördern. Förderfähig sind Firmen, die ihre kreative und wirtschaftliche Stärke nachweisen können. Langfristig sollen durch den Fonds nationale Finanzierungsbarrieren überwunden, die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Produktionslandschaft gestärkt und die internationale Sichtbarkeit europäischer Inhalte gesteigert werden.

Key Trends 2025

Die "Key Trends 2025" des EAO beleuchten die wichtigsten Entwicklungen der Filmbranche.

Kinobesuche in Europa 2024

Einem Bericht des EAO zufolge ging 2024  die Zahl der Kinobesuche in Europa leicht zurück, mit insgesamt 843 Millionen Eintritten (-1.7% im Vergleich zu 2023), während die EU27 642 Millionen Eintritte (-2.5%) verzeichneten. Die Einnahmen stabilisierten sich auf 6.6 Milliarden Euro, bleiben aber weiterhin rund 24% unter dem Vor-Pandemie-Niveau. Produktionsverzögerungen durch Streiks in der US-Filmindustrie beeinträchtigten das Box-Office, während nationale Filme in vielen Ländern grosse Erfolge feierten. Trotz dieser nationalen Hits dominierten Hollywood-Franchises weiterhin die europäischen Kinos.

Filme in SVoD vs. im Kino

Ein Bericht des EAO analysiert das Verhältnis zwischen  SVoD-Nutzung und Kinobesuchen in neun EU-Ländern. Europäische Filme haben im Kino einen höheren Marktanteil (28%) als auf SVoD-Plattformen (22%), wobei nicht-nationale EU-Filme auf SVoD tendenziell besser abschneiden. Erfolgreiche Kinofilme gehören nicht automatisch zu den meistgesehenen SVoD-Titeln – weniger als 20% der Top-100-Kinofilme seit 1996 schaffen es unter die Top 100 auf SVoD. Filme, die im Kino gezeigt wurden, erzielen jedoch auf SVoD-Plattformen tendenziell höhere Abrufzahlen und eine längere Sehdauer als rein für SVoD produzierte Titel. Insgesamt weisen 60% der Filme ähnliche Erfolge in beiden Auswertungsfenstern auf, während nur 20% auf SVoD besser abschneiden als im Kino.

Die Rollen von Autorenschaft und Regie von 2015 bis 2023

Diese Studie des EAO über die Rollenentwicklung von Autorenschaft und Regie europäischer Kino- und TV/SVOD-Produktionen zwischen 2015 und 2023 zeigt, dass 77% der europäischen Kinofilme von derselben Person geschrieben wurden, die auch Regie geführt hat. In TV/SVOD-Projekten sind die Rollen von Autorenschaft und Regie wiederum klar getrennt: Nur 11% der Filmschaffenden haben für denselben Film Drehbuch geschrieben und Regie geführt. Eine weitere Erkenntnis ist, dass trotz einer höheren Anzahl an produzierten Kinofilmen die Anzahl der TV/SVOD-Projekte schneller gewachsen ist. 85% der Autorenschaft und 90% der Regisseurinnen und Regisseure von TV/SVOD-Fiktion, die im Jahr 2015 aktiv waren, waren auch im Jahr 2023 noch aktiv. Im Gegensatz dazu waren 44% der Autorinnen und Autoren und 42% der Regisseurinnen und Regisseure von Kinofilmen, die im Jahr 2015 aktiv waren, im Jahr 2023 nicht mehr aktiv.

Ausstrahlung von Film- und Fernsehinhalten in Europa 2023

Ein Bericht des EAO besagt, dass in der EU insgesamt über 88’000 europäische Werke ausgestrahlt wurden. Europäische Werke machten 51% aller in der EU ausgestrahlten Werke aus und übertrafen damit US-Werke (40%). Betrachtet man zudem alle Arten von Werken, wurden europäische Koproduktionen in 2,8 Ländern im Fernsehen ausgestrahlt gegenüber 1,4 Ländern bei rein nationalen Werken. 12 der 20 meistexportierten EU27-TV-Fiktionsserien waren Animationsfernsehserien für Kinder; bei 11 davon war Frankreich das Hauptproduktionsland und 15 der 20 meistexportierten EU27-Dokumentarfilme waren Geschichtsdokumentationen. Das Vereinigte Königreich ist der wichtigste Exporteur europäischer Dokumentar- und Fiktionsserien; Frankreich ist führend beim Export von Filmen, Deutschland von Einzeldokumentationen.

Berichte 2024

Kinoverleih europäischer Filme 2014-2023

Ein Bericht des EAO über den globalen Erfolg europäischer Filme beleuchtet die wichtigsten Markttrends und analysiert die aktivsten Filmproduktionsländer von 2014 bis 2023. Insgesamt ist die Zahl europäischer Filme, die weltweit in den Kinos liefen, in den letzten zehn Jahren gestiegen. Betrachtet man nur die Publikumszahlen exportierter Filme, so stellten Animationsfilme 2023 die Hälfte der Top 10 der europäischen Filme und belegten die ersten beiden Plätze. Allgemein betrachtet sind französische Filme die erfolgreichsten europäischen Filme im Umlauf: Sie machten 20% des Verleihs und 33% der Publikumszahlen europäischer Filme aus. Die Schweiz trug mit etwa 1,3% zu den Gesamteintritten europäischer Filme in Europa bei​. Schweizer Filme erzielten dabei 49% ihrer Ticketverkäufe ausserhalb ihres Heimatmarktes, was über dem europäischen Durchschnitt liegt.

Grüne Wende in der Filmbranche

Ein Bericht des EAO beleuchtet die Umweltauswirkungen der audiovisuellen Branche und untersucht internationale und europäische Trends hin zur Einführung von grüner Produktionspolitik und der Förderung nachhaltiger Initiativen. Er analysiert die direkten und indirekten Umweltbelastungen durch Filmproduktionen, einschliesslich CO₂-Emissionen beim Dreh vor Ort, sowie die Auswirkungen digitaler Technologien und KI. Der Bericht beleuchtet diverse europäische Nachhaltigkeitsinitiativen und stellt Werkzeuge und kollaborative Ansätze zur CO₂-Reduktion vor.

KI im audio­visuellen Sektor

Dieser Bericht des EAO bietet einen umfassenden Überblick über die wachsende Rolle der künstlichen Intelligenz (KI) in der audiovisuellen Industrie und befasst sich mit ihren komplexen rechtlichen Auswirkungen. Er beschäftigt sich sowohl mit den Chancen als auch den Herausforderungen, die sich mit der Transformation von Erstellung, Vertrieb und Konsum audiovisueller Inhalte durch KI ergeben.

Niedriger Frauenanteil in Poduktionsteams

Ein Bericht des EAO zeigt, dass der Anteil von weiblichen Fachkräften an europäischen Filmproduktionen seit 2015 bis 2023 von 19% auf 24% und somit nur um fünf Prozentpunkte gestiegen ist. Von den zwischen 2019 und 2023 produzierten europäischen Spielfilmen entstanden nur 10% mit mehrheitlich weiblichen Teams (Frauenanteil ≥ 60 %). Der niedrige Frauenanteil ergibt sich aus diversen Faktoren: 1. Ein geringer Anteil von Frauen, die als Fachkräfte aktiv sind. 2. Ein geringeres Aktivitätsniveau für aktive Frauen ausser bei der Montage. 3. Frauen teilen ihre Aufträge häufiger als Männer, ausser bei Drehbuch und Produktion.

Gesellschaftliche Bedeutung des Kinomarktes

Der Bericht der International Confederation of Arthouse Cinemas (CICAE), der International Union of Cinemas (UNIC) und Europa Cinemas, beleuchtet die zentrale Rolle von Kinos bei der Promotion vielfältiger Filme und Perspektiven, der Unterstützung lokaler Gemeinschaften sowie der Verbesserung der sozialen Verbundenheit. Er beleuchtet damit die wichtige kulturelle, ökonomische und soziale Bedeutung der Kinos in Europa. Mit etwa 40'000 Leinwänden in 12'300 Kinos und fast 100'000 Beschäftigten in den grossen europäischen Ländern, sind Kinos nach wie vor ein zentraler Faktor der Medienwirtschaft.

Regulierung und Unterstützungs­mechanismen im Kinomarkt

Eine neue Studie des EAO untersucht die regulatorischen Rahmenbedingungen und Unterstützungsmechanismen des europäischen Kinomarktes. Sie beschreibt die historische Entwicklung des Sektors, die Wertschöpfungskette von der Entwicklung bis zur Veröffentlichung und neue Strategien zur Publikumsgewinnung. Thematisiert werden europäische Wettbewerbsregeln und sektorspezifische Vorschriften sowie nationale und EU-weite Unterstützungsmechanismen für Kinos. Der Bericht betont die Bedeutung des kollektiven Kinoerlebnisses und die Notwendigkeit eines ausgewogenen Ansatzes, der technologische Innovationen und öffentliche Förderungen integriert, um die kulturelle Vielfalt und Vitalität des europäischen Films zu sichern.

Film- und Medienkonsum von Kindern

Am KIDS Regio Forum in Erfuhrt wurden erste Ergebnisse der Studie «Keeping Up With Children as an Audience» vorgestellt. Die Studie untersuchte das Film- und Medienkonsumverhalten von 374 Kindern im Alter von 7-11 Jahren aus zwölf europäischen Ländern. Kinder sehen heute Bildschirme als Hauptzugang zu Medien an und betrachten Filme als nur eine weitere Form von Inhalten neben YouTube und TikTok. Das Filmschauen zu Hause ist oft eine familiäre Aktivität, während Kinoausflüge eher wegen des Erlebnisses als wegen des Films selbst beliebt sind. Die Vorlieben des jungen Publikums unterscheiden sich mehr nach Alter als nach Nationalität oder Geschlecht. Die vollständige Studie, die von publikum.io für KIDS Regio durchgeführt wurde, wird im Herbst 2024 veröffentlicht.

Verfilmungen in der Spielfilm­produktion

Eine neue Studie des EAO analysiert die Zahl der Verfilmungen in der Spielfilmproduktion in Europa zwischen 2015 und 2022. Hintergrund der Studie war es, Zahlen und Fakten im Zusammenhang mit dem Aufschwung audiovisueller Inhalte zu liefern. Gemäss der Studie waren 12% aller zwischen 2015 und 2022 produzierter Spielfilme Verfilmungen. Dabei bieten Streaming-Anbieter mehr Verfilmungen an (19%), als dies private (13%) und öffentlich-rechtliche (11%) Fernsehsender tun. Die meisten Spielfilmadaptionen basieren auf Büchern (77 %) und Fernsehserien (17 %). 

Die Finanzierung europäischer Spielfilme

Das EAO hat einen neuen Bericht zur Finanzierung europäischer Spielfilme veröffentlicht. Ziel war es, konkrete Zahlen zur Finanzierung europäischer Spielfilme zu liefern und damit eine gesamteuropäische Perspektive zu bieten. Die 448 untersuchten und im Jahr 2021 veröffentlichten europäischen Spielfilme hatten ein Median-Budget von EUR 2.12 Mio. Sowohl die Durchschnittsbudgets als auch die Finanzierungsstrukturen unterscheiden sich allerdings stark zwischen den einzelnen europäischen Märkten. Insbesondere der prozentuale Anteil der Förderung durch die öffentliche Hand nimmt mit zunehmender Marktgrösse und Budgetvolumen ab. Während die Filmfinanzierung durch die öffentliche Hand mit 26% des Gesamtfinanzierungsvolumens europaweit weiterhin die wichtigste Finanzierungsquelle ist, sind «Production Incentives» mit 21% des Gesamtfinanzierungsvolumens erstmals die zweitwichtigsten Finanzierungsquelle. 

Unabhängige Produktion: Definitionen in Europa

Momentan gibt es europaweit keine einheitliche rechtliche Definition für unabhängige Produktionen und unabhängige Produzent/-innen. Zwar kennen 24 der 28 vom EAO untersuchten Ländern eine solche Definition, deren Inhalt und Umfang unterscheidet sich aber nach den gesetzlichen Bestimmungen in den untersuchten Ländern. Die Analyse zeigt verschiedene Definitionen unabhängiger Produktionen in verschiedenen Ländern, die Einfluss auf Urheberrechte an Filmen, Serien und audiovisuellen Programmen haben. Die Studie wurde von Creative Europe kofinanziert. 

Kleine europäische Filmbranchen

CRESCINE, das durch das EU-Forschungsprogramm HORIZON EUROPE geförderte Konsortium, veröffentlichte kürzlich die «Small market country reports». Darin wird die Filmbranche in sieben kleinen europäischen Märkten porträtiert: Dänemark, Estland, Flandern, Irland, Kroatien, Litauen und Portugal. Auch Vergleichsdaten zu grossen Märkten wie Deutschland, Frankreich Italien, Polen, Spanien und dem Vereinigten Königreich finden sich auf der Website. Die Berichte werden laufend inhaltlich ergänzt.